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Der arme Poet

Carl Spitzweg

Der arme Poet

Carl Spitzweg
  • Datum: 1837; Germany  
  • Stilrichtung: Biedermeier
  • Genres: Genremalerei
  • Medium: Öl, canvas
  • Abmessungen: 44,9 x 37,6 cm
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Der arme Poet ist das bekannteste und beliebteste Bild des deutschen Malers Carl Spitzweg.


Das Bild zeigt einen Schriftsteller in seiner ärmlichen Dachstube. Das enge Zimmer wird links von einem kleinen Fenster beleuchtet. Rechts sind die Sparren des Hausdachs, an dem ein Regenschirm hängt, der die Schlafstelle vor der durch das Dach tropfenden Feuchtigkeit schützt. Am rechten Bildrand ist die Zimmertür zu erkennen. Gegenüber der Tür, am linken Bildrand, befindet sich ein grüner Kachelofen ohne Feuer darin. Der dargestellte Schriftsteller besitzt kein Bett. Stattdessen liegt an der Wand eine Matratze auf dem Boden, auf der der arme Poet in einem Schlafrock, mit einer Schlafmütze auf dem Kopf liegt. Auf seinen Knien hält er mit der linken Hand einige Manuskriptseiten. Mit der rechten Hand hält er etwas zwischen Daumen und Mittelfinger fest, das er durch seine Brille hindurch fixiert. Vor der Matratze stehen und liegen dicke Bücher sowie zwei Schachteln, auf denen ein Tintenfass steht. Auf dem Rücken des aufrecht stehenden Buchs ganz rechts stehen die lateinischen Worte: „Gradus ad Parnassum“ (deutsch: „Stufen zum Parnass“), was entweder der Titel des im Jahr 1725 herausgegebenen theoretischen Hauptwerks des österreichischen Komponisten Johann Joseph Fux oder – im Kontext dieses Bildes näherliegend – der von dem Jesuiten Paul Aler in Köln 1702 veröffentlichten Anleitung zum Verfassen lateinischer Verse ist. An die Wand malte der Dichter mit roter Farbe wahrscheinlich das Versmaß des Hexameters. Auf dem grünen Kachelofen steht eine Kerze in der Flasche, daneben die Waschschüssel, an einer Wäscheleine darüber hängt ein Handtuch. Am nicht beheizten Ofenrohr hängt ein Zylinderhut. Im Ofenloch stecken Papierblätter, die wohl zu den Papieren gehören, die vor dem Ofen liegen und die, ebenfalls lateinisch, mit „Operum meorum fasciculum III“ (deutsch: „Das dritte Bündel meiner Werke“) beschriftet sind. Vor dem Ofen liegen außerdem noch ein einzelner Stiefel und ein Stiefelknecht. Links vom Ofen steht ein Mustopf, an der Wand daneben hängt der Ausgehrock und ganz links am Bildrand lehnt der Spazierstock an der Wand. Hinter dem Fenster sind verschneite Dächer. Ein Hinweis darauf, dass es kalt ist. Der Dichter jedoch ist so arm, dass er im Bett liegen bleibt, um sich wenigstens ein bisschen warm zu halten. Heizen kann er nur, wenn er seine Werke verschürt.


Lange wurde gerätselt, was der Poet mit den Fingern der rechten Hand macht. Eine naheliegende Vermutung ist, dass er einen Vers skandiert. Nach einer anderen Interpretation zerdrückt er zwischen seinen Fingern einen Floh – womit Spitzweg ironisch die Diskrepanz zwischen dem Anspruch des Dichters und der Wirklichkeit darstellen würde.


Das Thema „Künstler in ärmlichem Zimmer“ wurde schon vor Spitzweg behandelt. Der britische Maler William Hogarth war der erste, der dieses Sujet im Jahr 1736 behandelte. William Turner griff das Thema im Jahr 1809 auf. Der italienische Maler Tommaso Minardi malte in dieser Manier ein Selbstporträt. Honoré Daumier hat mit Poète dans la mansarde (1842) und Locataires et Proprietaires: Brigand de proprietaire (1847), offensichtlich beeinflusst von Spitzweg, das Thema in zwei Varianten aufgegriffen. Auch auf der Bühne gab es arme Dichter. Von August von Kotzebues Schauspiel Der arme Poet aus dem Jahr 1812 hatte Spitzweg vermutlich den Titel entlehnt.

Dies ist ein Teil des Wikipedia-Artikels, der unter CC-BY-SA-Lizenz verwendet wird. Der vollständige Text des Artikels ist hier →


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