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Roman Opałka

Roman Opałka

Roman Opałka (* 27. August 1931 in Hocquincourt; † 6. August 2011 in Rom, Italien) war ein französisch-polnischer Künstler, der sich in seinem Werk insbesondere mit der Frage der Zeitlichkeit künstlerisch auseinandergesetzt hat. In der Kunstwissenschaft wird seine Arbeit in der Regel der Konzeptkunst zugeordnet.


Mit gerade einmal vier Jahren zog der in der nordfranzösischen Picardie geborene Opalka 1935 mit seinen Eltern nach Polen. Während des Zweiten Weltkriegs wurde seine Familie nach Deutschland deportiert, kurz vor Ende des Krieges aber durch US-Soldaten befreit, wieder nach Frankreich gebracht und kehrte 1946 schließlich zurück nach Polen.


Mit bereits 16 Jahren begann Opalka eine Lehre als Druckgrafiker im niederschlesischen Wałbrzych. Ab 1949 besuchte er schließlich die Kunstschule in Łódź und von 1951 bis 1956 die Kunstakademie in Warschau. Während dieser Zeit lernte er auch seine erste Frau Alina Piekarczyk kennen.


Zu seinen Lehrern gehörte u. a. der Maler Władysław Strzemiński, der den jungen Opalka mit der zeitgenössischen avantgardistischen Kunst vertraut machte. Mitte der 1960er Jahre begann Opalka mit „1965 / 1–∞“ eine Serie von Bildern, auf denen ausschließlich fortlaufende Zahlenreihen zu sehen waren. Jeden Tag nach der Arbeit an diesen Bildern entstand eine Fotografie vor dem Werk. Bei der Grundierung der Bilder dieser Serie hellte Opalka die verwendete Farbe fortlaufend um ein geringes Maß mit Weiß auf. So entstand ein künstlerisches „Tagebuch“, das mit einem leeren Bild unmittelbar vor dem Tod des Künstlers enden sollte. Mit dieser Arbeit war Opalka, der seit 1977 im südfranzösischen Bazérac zusammen mit seiner Lebensgefährtin Marie-Madeleine Gazeau lebte, auf zahlreichen internationalen Ausstellungen vertreten, u. a. 1977 auf der documenta 6 in Kassel.


1993 erhielt Opalka den Goslarer Kaiserring, 2002 wurde er mit dem Gerhard-Altenbourg-Preis ausgezeichnet.


Für Ölgemälde Opalkas wurden auf dem Kunstmarkt bis zu 1.200.000 US-Dollar bezahlt.


Nach einigen Versuchen, die in der Tradition des Konstruktivismus und der abstrakten Malerei der 1940er und 1950er Jahre standen, fand Opalka als Antwort auf das seiner Meinung nach Grundproblem der modernen künstlerischen Avantgarde (Wiedervereinigung von Kunst und Leben) eine Lösung in einer Arbeit, die er „1965 / 1–∞“ nannte.


Mit bloßem Augenmaß schrieb Opalka im Jahr 1965 mit titanweißer Farbe und dem kleinsten verfügbaren Pinsel auf dunklem Grund die Zahl „1“ in die linke obere Ecke einer eigens dafür vorbereiteten Leinwand und begann so, nach der Gewohnheit unserer abendländischen Schrift von links nach rechts und weiter von oben nach unten in Richtung unendlich zu zählen. Die Größe der Schrift korrespondiert vor allem mit dem Ausmaß und der Beschaffenheit der Leinwand. Auf diese entscheidende Komponente – die einzelne Leinwand, die Opalka fortan gemäß seiner Konzeption als „Detail“ bezeichnete – legte der Künstler zu Beginn seines Vorhabens großen Wert. Nachdem er konstant gleich große Leinwände (196 × 135 cm) zunächst mit unverändert dunkelgrauem Grund benutzte, begann er, ab 1972 den Untergrund von „Detail“ zu „Detail“ durch die Zugabe von jeweils einem Prozent mehr Weiß aufzuhellen. Auf diese Weise gelang es ihm, über das fortlaufende Zählen hinaus das progressive Moment seines künstlerischen Handelns zu verstärken: Nicht nur die Zahlwerte werden in Opalkas Werk immer höher, auch die Bilder werden immer heller.

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