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Lubo Kristek

Lubo Kristek (* 8. Mai 1943 in Brünn) ist ein zeitgenössischer Maler, Bildhauer und Aktionskünstler tschechischer Abstammung. Von 1968 bis in die 1990er Jahre lebte er im Exil in der Bundesrepublik Deutschland. Ein Großteil seiner Arbeiten ist vom Surrealismus und abstrakten Expressionismus geprägt und zeigt deutliche Züge des phantastischen Realismus der Wiener Schule. Er ist einer der letzten noch arbeitenden Vertreter des Spätsurrealismus.


In der Frühphase seines Schaffens lebte und arbeitete er im bayerischen Alpenvorland in Landsberg am Lech und Kleinkitzighofen. Diese Zeit im Exil war für seinen künstlerischen Reifeprozess maßgeblich. In der Spätphase wirkt er im Südmährischen Raum unweit der österreichischen Grenze. Seine Künstlerwerkstatt und Galerie befindet sich in Freistein an der Thaya (Podhradí nad Dyjí) im Schlösschen Lubo (Zámeček Lubo). Trotz seines fortgeschrittenen Alters empfängt er persönlich heute noch (2015) gelegentlich Gäste, um ihnen sein Lebenswerk näher zu bringen.


Seine Arbeit umfasst Werke aus den Bereichen Malerei, Bildhauerei und Musik. Internationale Aufmerksamkeit erlangte er unter anderem durch seine künstlerischen Happenings, welche er seit den 1970er Jahren bis in die Gegenwart veranstaltet. Ausnahmslos alle Aktionen werden von künstlerischen Artefakten oder Objekten begleitet, welche zum Teil am jeweiligen Ort des Geschehens verbleiben und dort zu einem Bestandteil von Kunst im öffentlichen Raum werden.


In den 1960er Jahren lebte Kristek in einem heruntergekommenen Haus, einer früheren Seifenmanufaktur in Hustopeče (in der Nähe von Brno), wo er Veranstaltungen organisierte, in denen Musik, visuelle Kunst, Poesie, Theater und Improvisation miteinander verbunden wurden. Das Austesten von Grenzen, das Experimentieren und Überschreiten des konventionellen Rahmens waren für ihn am Anfang seines Schaffens sehr bezeichnend.


Zu dieser Zeit experimentierte er mit Feuer als Ausdrucksmittel. Es war sein Dialog mit dem Unvorhersehbaren. Er unterdrückte absichtlich oder annullierte manchmal sogar seine künstlerische Handschrift, um das Material zu Wort kommen zu lassen.


Die kosmopolitischen Aspekte von Kristeks Werk sowie seine Fähigkeit, transkulturelle Erfahrungen einzubringen, hängen mit seiner Emigration nach Westdeutschland im Jahre 1968 zusammen. Er hatte sich in Landsberg am Lech niedergelassen, wo er fast drei Jahrzehnte lang lebte und arbeitete. Es war auch zu dieser Zeit, dass er anfing, Kristeks Nachtvernissagen zu veranstalten, aus seine Happenings hervorgingen. Die Vernissage (und die gesamte Ausstellung) dauerte nur eine Nacht. Kristeks Atelier in Landsberg wurde zu seinem künstlerischen Schmelztiegel.


Von Landsberg aus bereiste Kristek die Europa. Er erkundete verschiedene Länder und genoss es, durch die Landschaft zu wandern und ihre Bewohner zu treffen. Diese Reisen und Erkundungstouren hatten eine spezielle Bedeutung für ihn und brachten ihm Inspiration für seine kreative Arbeit und Entwicklung.


1977 bereiste Kristek mit seinem Amerikanischen Zyklus 77 die Westküste der Vereinigten Staaten von Amerika sowie Kanada.


Kristeks Arbeit erregte Aufmerksamkeit. Das Münchner Magazin Applaus erwähnte bereits im Jahr 1982 einige seiner bedeutenden Leistungen:


Im Jahr 1989, nach der samtenen Revolution, trat Kristek nach und nach die Rückreise in sein Heimatland an (für eine gewisse Zeit pendelte er zwischen Deutschland, Tschechien und einigen anderen Ländern hin und her, verlor aber nie den Kontakt zu Deutschland). Er ließ sich in Podhradí nad Dyjí nieder. Auf dem Dachfirst seines Ateliers stellte er eine Skulptur auf, die ein Klavier zeigt, das auf einem Bein balanciert. Der tschechische Schriftsteller Jaromír Tomeček enthüllte die Skulptur, und basierend auf dem Titel des Kunstwerkes nannte er die gesamte Landnachbarschaft um den Fluss Thaya Kristeks Tal der göttlichen Vergänglichkeit eines Tones.
Der Kulturminister der Tschechischen Republik, Václav Jehlička, schrieb in diesem Zusammenhang:

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